Der Unterschied zwischen Leuchte und Lampe

Der Begriff “Lampe” wird im deutschsprachigen Raum oftmals missverständlich verwendet. Entgegen des allgemeinen Sprachgebrauchs bezeichnet der Begriff keine komplette Leuchte, sondern in der Fachsprache ist das Wort “Lampe” ein Synonym für Leuchtmittel oder Glühbirne. Die Lampe ist also nur ein Bestandteil der Leuchte. Nach dieser Definition wäre auch der Name “Lampenonline” falsch. Der Grund für den Namen ist einfach der alltägliche Gebrauch. Die meisten Menschen können mit “Lampenonline” einfach mehr anfangen als mit “Leuchtenonline”.

Warum gutes Licht wichtig ist

Mehr als 90% der menschlichen Wahrnehmung geschieht über die Augen. Diese subjektiven Wahrnehmungen verbinden wir im Gehirn mit objektiven Vorstellungen. Durch beide Komponenten entsteht der Gesamteindruck. Durch den Überhang an subjektiver Wahrnehmung wird klar wie wichtig gutes Licht für den ersten Eindruck ist. Oft sind es allein die richtigen Lichtverhältnisse, die über einen guten oder schlechten optischen Eindruck entscheiden. Auch in den eigenen vier Wänden ist die Atmosphäre zum Wohlfühlen stark von der richtigen Beleuchtung abhängig. Deshalb bieten wir Ihnen eine große Auswahl unterschiedlichster Lampen und Leuchten, damit sie die Beleuchtung ihrer persönlichen Wohnsituation und den individuellen Bedürfnissen optimal anpassen können.

Was bedeutet Lichtfarbe?

Als Lichtfarbe bezeichnet man den Farbton des Lichtes einer selbstleuchtenden Lichtquelle. Diese Farbe wird durch die Farbtemperatur angegeben, die man in Kelvin (K) misst. Im Gegensatz zur Celsius- Temperaturskala beginnt die Kelvinskala nicht mit dem Gefrierpunkt, sondern mit dem absoluten Nullpunkt. Dieser liegt bei ca. -273 Grad Celsius. Dementsprechend sind 0 Grad Celsius dann 273 Kelvin oder 100 Grad Celsius sind 373 Kelvin.
Die Farbtemperatur gibt dabei an, wie hoch ein glühender Körper erhitzt werden müsste, damit er im gleichen Farbton leuchtet wie das Licht der so gekennzeichneten Lichtquelle. Bei Glühlampen entspricht die Farbtemperatur der Wendeltemperatur, weil sie zu den sogenannten Temperaturstrahlern gehören. Aufgrund der Schmelztemperatur von Wolfram ist diese auf maximal 3400K beschränkt.

Bei Leuchtstofflampen ist die Beschichtung der verschiedenen Leuchtstoffe für die spektrale Zusammensetzung, also für die Farbe des Lichtes, ausschlaggebend. Tageslichtnahe Farben können zum Beispiel durch eine Erhöhung der Leuchtstoffanteile im blauen Bereich erzeugt werden.

Zum praktischen Gebrauch werden weiße Lichtfarben in drei grundlegende Gruppen untergliedert:

– warmweiß
– tageslichtweiß
-neutralweiß
Zur Verdeutlichung: Kelvinangaben einzelner Lampen/ Lichtquellen:
Lichtquelle – Kelvinbereich
Kerze – 1950 K
Historische Kohlefadenlampe – 2100 K
Glühbirne – 2500 bis 2900 K
Halogenlampe – 2800 bis 3500 K
Natriumdampf-Hochdrucklampe – 3000 – 4000 K
Leuchtstofflampe – 2800 bis 6000 K
Sonnenlicht – 5000 – 6000 K

Welche Lichtfarbe ist die beste?

In der Regel heißt es: Je niederer das Licht, desto wärmer die Lichtfarbe. Geographisch gesehen werden die Lichtfarben die nachgefragt werden immer kühler je weiter man nach Norden geht. Auch Arbeitslicht ist immer etwas kühler, also nüchterner. Dekorative Leuchten oder Leuchten im Schlafzimmerbereich werden für gewöhnlich mit warmen Lichtfarben verwendet. Generell muss man aber sagen, dass die Lichtfarbei eine rein individuelle Sache ist. Genau wie der Mode hängt die Farbe des Lichtes ganz vom persönlichen Geschmack ab.

Der Farbwiedergabe – Index

Der sogenannte RA- Index beschreibt die Qualität der realitätsgetreuen Wiedergabe von Objektfarben.
Die Beurteilung dieser Farbwiedergabe erfolgt in einem Satz von 14 Testfarben:
Bemessungsgrundlage für den RA-Wert sind 8 ungesättigte Farbtöne, 4 gesättigte Farbtöne, ein spezielles Blattgrün und ein Farbton, der der menschlichen Haut ähnlich ist. Bei der Bewertung der Lichtquelle wird jedes dieser Farbmuster mit dem Licht eines Temperaturstrahlers verglichen (etwa in der gleichen Lichtfarbe). Der höchste Wiedergabewert von RA ist 100. Dies ist der Fall, wenn die zu bewertende Leuchte praktisch nicht von der Bezugsquelle abweicht. Mit einer solchen Lampe könnten alle Farben eines Gegenstandes unverändert erkannt werden, und würden dem Betrachter dabei als natürlich erscheinen. Je weiter RA von 100 abweicht, umso “unnatürlicher” erscheinen die Farben eines beleuchteten Gegenstandes.

Die Farbwiedergabe gilt als Qualitätsmerkmal einer Lichtquelle. Die besten Farbwiedergabeeigenschaften haben neben dem natürlichen Tageslicht auch Halogen- und Glühlampenlicht. Grund dafür ist das kontinuierliche Strahlenspektrum dieser Leuchten. Leuchtstoff- Hochdruck- und LED haben je nach Preisklasse und Herstellung tiefere Werte.

Technische Grundbegriffe

Allgemein

Die im folgenden beschriebenen technischen Details sollen deutlich machen, wie Licht und dessen Qualität objektiv messbar und bewertbar ist. Wie in jeder Wissenschaft gibt es auch in der Lichtlehre elementare Größen, die zur objektiven Bewertung bekannt sein müssen. Die Grundlegenden Größen sind Lichtstrom, Lichtstärke, Beleuchtungsstärke und Leuchtdichte.

Lichtstrom und Einteilung in Energieeffiizienzklassen

Die Leistungsfähigkeit von elektronischen Geräten wird in der Regel in Watt (W) gemessen. Die Hellempfindlichkeit unserer Augen richtet sich aber nicht nach der tatsächlich erbrachten Leistung der Strahlung, sondern nur nach den Lichtstrahlen, die für unser Auge wirklich wirksam werden.
Deshalb misst man die Leistung von Lampen in Lichtstrom, der in der Einheit Lumen (Lm) gemessen wird.

Bei der Einteilung von Leuchtmitteln in Energieeffizienzklassen orientiert man sich ebenfalls nur am wahrnehmbaren Lichtstrom. Hier wird angegeben wie viel Lumen eine Lampe mit der gegebenen Leistung ( in Watt) produzieren kann.

Künstliche Lichtquellen

Allgemein unterscheidet man künstliche Lichtquellen ist zwei Kategorien: Temperaturstrahler und Lumineszenzstrahler.
Der grundlegende Unterschied besteht darin, dass Lumineszenzstrahler ein Vorschaltgerät benötigen. Solche Vorschaltgeräte gibt es wiederum in elektronischer – und in konventioneller Ausführung. (EVG und KVG). Die Wirkungsweise ist bei beiden Arten von Vorschaltgeräten gleich. Sie steuern die Spannung und den Stromfluss, der zum Start der Lampe benötigt wird.

Unterteilung künstlicher Lichtquellen

Temperaturstrahler – Luminesenzstrahler
Sonne Gasentladung Festkörperentladung
Feuer Niederdrucklampe Hochdrucklampe
Glühlampe Leuchtdioden (LED)
Halogenlampe Natriumlampe Natriumdampflampe
Neonlampe Quecksilberdampflampe
Leuchtstofflampe Metallhalogendampflampe

Verschiedene Lampen im Überblick

Die klassische Glühlampe

Das ursprünglichste und bis heute noch am weitesten verbreitetste Leuchtmittel ist die Glühlampe. Die Leuchtkraft entsteht hier durch einen gewendelten Wolframdraht. Unterschieden werden dabei noch die beiden Sockelgrößen E14 (14mm) und E 27 (27mm). Der Schraubsockel dient zur mechanischen Befestigung in der Fassung und auch zur Herstellung des elektrischen Kontaktes. Am stärksten ausgeprägt ist dieser Lampentyp im Bereich der roten Spektralfarben. Seit einem Verbot der EU vom September 2011 ist dieser Lampentyp ab einer Leistung von 40 W nur noch in klaren Glas erhältlich.

Tipp: Zur Verlängerung der Lebensdauer einer Glühbirne genügt schon das Dimmen der Lampe um 5%!

Halogenglühlampen

Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Glühbirne stellen die Halogenlampen dar. Vom Aufbau her sind diese Lampen kompakter und entwickeln deshalb höhere Temperaturen als die klassische Glühlampe. Ihren Namen haben sie von den Halogenen, also von spezifischen Gasen, mit denen sie gefüllt werden. Diese halogenen Gase bewirken eine Heraufsetzung der maximalen Glühwendeltemperatur. Durch diese höhere Temperatur entwickeln Halogenlampen eine höhere Farbtemperatur und damit ein weißeres Licht. Die Lichtausbeute von Halogenlampen ist im Vergleich zu herkömmlichen Glühlampen deutlich erhöht.
Im Gegensatz zu Glühbirnen gibt es Halogenlampen in unterschiedlichen Fassungen. Halogenlampen können sowohl im Hochvoltsystemen als auch in Niedervoltsystemen eingesetzt werden.

Leuchtstofflampen

Leuchtstofflampen gibt es in den Durchmessern 16mm, 26mm und 38mm. Sie sind dabei in verschiedenen Längen und Sockelgrößen erhältlich.

Funktionsweise:
Leuchtstofflampen benötigen keine hohen Temperaturen. Die Strahlung erfolgt je nach Elektronensprung definierten Energiestufen. Im Gas des Lumineszenzstrahlers bewegen sich die freien Elektronen durch die elektrische Spannung. Diese Elektronen regen dabei die gebundenen Elektronen der Atome an ihre Laufbahn zu verändern. Die gebundenen Elektronen verlagern ihre Bahnen auf die äußere Schale und springen immer wieder in den Ausgangszustand zurück. Durch diese Bewegung wird elektromagnetische Strahlung frei. Diese Strahlung erzeugt dann die Linienspektren der Lumineszenzstraler.

Leuchtstofflampen benötigen eine gewisse Betriebszeit bis sie ihr Maximum an Leuchtkraft erreichen. Einen starken Einfluss auf die Lampen kann auch die Außentemperatur nehmen. Auch die Konstruktion der Leuchte ist von besonderer Bedeutung (besonders Kompaktleuchtstofflampen in Schlaufenform sind hier zu berücksichtigen). Wichtig in der Konstruktion ist in jedem Fall, dass die Lampe Wärme abgeben kann, damit es nicht zu einem Wärmestau innerhalb der Leuchte kommt. Durch einen Wärmestau in der Leuchte wird nämlich sowohl die Leuchtkraft als auch die Lebensdauer der Leuchte enorm beeinträchtigt. Über die Lichtfarbe und die Farbwiedergabe der Leuchte entscheidet die Zusammensetzung der Halogene, die in der Leuchte enthalten sind.

Im Gegensatz zu Temperaturstrahlern ändern Leuchtstofflampen ihre Farbtemperatur aber während des Dimmvorgangs nicht. Sie behalten konstant ihre Lichtfarbe.

Betriebsarten von Leuchtstofflampen:
Prinzipiell braucht jede Leuchtstofflampe ein Vorschaltgerät, damit Spannung und Stromfluss gesteuert werden können. Es gibt zwei verschiedene Arten von Leuchtstoffröhren. Die Unterschiede werden  nachfolgend erläutert.

Vergleich: Elektronisches Vorschaltgerät (EVG) gegenüber konventionelles Vorschaltgerät (KVG)
– dimmbar flackernder Start
– zusätzliche Steuerleistung niedrigere Steuerleistung
– Lichtsensortauglich günstig in der Anschaffung
– 25 % kühler als ein vgl. KVG optisch ggf. wahrnehmbares Flimmern
– vergleichsweise teuer
– Energieeinsparpotenital
– Schnellstart

Hochdruckentladungslampe HI

Diese Form von Lampe wird heute gern für Gewerbe-, Hallen-, Architekturbeleuchtung und Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden genutzt. Hauptsächlich aufgrund der hohen Lichtausbeute, der kompakten Bauart und der guten Ausrichtbarkeit und Farbwiedergabe. Allerdings sind Hochdruckentladungslampen in der Anschaffung relativ teuer und haben ein langsameres Startverhalten. Bis zur maximalen Lichtausbeute benötigt diese Lampe einen Zeitraum zwischen 5 und 10 Minuten.

Wie bei allen Entladungslampen ist auch hier ein Vorschaltgerät erforderlich. Weil es sich um eine kompakte Lichtquelle handelt, darf dieses Leuchtmittel auch nur zur indirekten Beleuchtung genutzt werden.

LED

Leuchtdioden gehören zu den Lumineszenzstrahlern. Bei Stromdurchfluss geben diese Halbleiterdioden aus der Sperrschicht heraus Licht ab. Die Halbleiterdioden haben einen kristallinen Aufbau. Sie sind teilweise elektrisch leitfähig. Die Funktionsweise ist folgende: Ein Elektron des Halbleiters in der Grenzschicht wird durch genügend elektrische Energie aus seinem Verband herausgelöst. Beim Übergang von der negativ-dotierten Seite zur positiv-dotierten Seite wird Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung frei.

Rote und grüne LEDs werden schon seit 1960 als Anzeigelampen verwendet. Blaue LEDs, die zur Erzeugung von weißem Licht nötig sind, gibt es seit 1995. Die ersten weißen LEDs wurden um das Jahr 2000 herum entwickelt. Damit eine blaue LED weißes Licht erzeugt, wird mit einem Leuchtstoff gelbes Licht beigemischt. Seit dem Jahr 2010 gibt es leistungsstarke Power-LEDs. Die Wirkungsgrade dieser LEDs können mittlerweile bis zu 100lm/W erreichen.

Unser Fazit

Ein wirkungsvoller Ersatz für herkömmliche Glühbirnen ist schwierig. Am besten geeignet sind dafür Hochvolthalogenlampen, Niedervolthalogenlampen und die modernen Power-LEDs. Alle anderen Lampen sind eher für Spezialgebiete zu verwenden. Besonders bei der Farbwiedergabe gestaltet es sich schwierig, einen wirkungsvollen Ersatz für die Glühbirne zu bekommen. In Zeiten von steigenden Energiekosten werden die Effizienzklassen von Lampen immer wichtiger. Bei der Kaufentscheidung sollte man allerdings stets bedenken, dass Farbtemperatur und Lichteffizienz miteinander konkurrieren. Die einzige Ausnahme bildet hier die neue Generation von Warmton-LEDs. Sie sind bei gleicher Farbtemperatur effizienter.

Profi-Tipp:
Die Lebensdauer von Lampen kann vor allem bei Temperaturstrahlern durch dimmen zum Teil mehr als verdoppelt werden!
Die Planung richtiger Beleuchtung

In der Bauphase

Bei freier Gestaltungsmöglichkeit in der Bauphase eines neuen Wohnobjektes empfiehlt sich vor dem Bau oder während des Baus ein Gespräch mit einem Lichtplaner.
Besonders während und vor dem Bau ist auf die Lichtgestaltung in besonderer Weise zu achten, denn nachträglich ist es oft schwierig neue Anschlüsse zu verlegen. Zumindest ist es mit einem großen Aufwand verbunden. Besonders im Ess-, Wohn- und Schlafbereich ist der Einbau von Dimmern empfehlenswert. Bei Wohnungen mit abgehängten Decken sollte extra noch ein “blinder Anschluss” in die Decke verlegt werden. Bei Bedarf ist es dann immer möglich, diesen blinden Anschluss für weitere Leuchten zu nutzen. Während der Bauphase bedeutet der Einbau solcher Anschlüsse nur einen geringen Mehraufwand und ist deshalb mit geringen Kosten verbunden. Oft werden auch die Leitungen für Außenbeleuchtung in der Bauphase vergessen. Deshalb empfiehlt es sich für Bauherren gleich während der Gartengestaltung ein vernünftiges Erdkabel zu verlegen und im Bereich von Terrasse oder Außensitz auf genügend Außenanschlüsse zu achten.

Die Auswahl geeigneter Beleuchtung

Im Großen und Ganzen entscheidet hier der persönliche Geschmack und die gerade gängige Mode. Dennoch sind ein paar Grundregeln zu beachten:
– Achten Sie auf die Möglichkeit zur ausreichenden Beleuchtung.
– Das Licht sollte dabei in jeder Position (stehen, sitzen) blendfrei sein.
– Die Wirkung von Lichtfarben auf die Stimmung des Raumes und seiner Bewohner sollte berücksichtigt werden.
– Besonders Lampen im Dauereinsatz sollten nicht mit stromintensiven Varianten besetzt werden.

Profi Tipp:
Ein besonders wohnlicher Akzent wird durch verschiedene Lichtinseln, sowie durch einen Mix aus indirekter und direkter Beleuchtung erzielt.